„Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meeres. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.“ Hiob 9, 8-9
Oft sprechen wir leichtfertig von den „Wundern der Natur“ und treffen damit doch ins Schwarze. Je tiefgehender man sich mit den Zusammenhängen in der Natur beschäftigt, desto mehr gerät man ins Staunen. Welch unglaubliche Komplexität, wie filigran spielt alles zusammen. Die Blumen, die nicht ohne Insekten leben können, die Wasser benötigen, Licht, Nährstoffe, die richtige Temperatur zur rechten Zeit, alles das muss perfekt ineinander spielen, damit eine einfache und doch schöne Blume wachsen, gedeihen, Samen bringen und sich ausbreiten kann. Und ohne diese Blumen, ohne Pflanzen, können die Tiere nicht leben und ohne Tiere und Pflanzen auch wir Menschen nicht. Alles hängt wie in einem Netz zusammen.
Wir als Christen haben eine besondere Beziehung zur Natur, denn für uns ist all das nicht Zufall, sondern Schöpfung. Wir verehren Gott als Schöpfer und erkennen in der Schönheit der Natur Gottes Schönheit, in ihrer Komplexität und Vielfalt Gottes Größe. Die Natur kann uns ein Hinweis sein auf Gott. Sie ist Schöpfung Gottes, so wie auch wir selbst Schöpfung Gottes sind. Traurig stimmt mich manchmal, wie wenig achtsam wir mit diesem erstaunlichen Geschenk umgehen. Es würde mich nicht wundern, wenn es auch Gottes Herz traurig stimmt, wenn er sieht, wie wenig seine Schöpfung gewürdigt wird, als wie selbstverständlich wir sie nehmen, wie leichtfertig das kostbar gewebte Netz zerstört wird. Unseren Kindern bringen wir bei, für jedes noch so kleine Geschenk „Danke“ zu sagen und das ist auch gut so. Wann haben wir zuletzt Gott Danke gesagt, für das Geschenk des Lebens?
Frank Hensgen
(Kopf-Bild: St.Janetzko)